Warum ich kein Biosiegel habe?

BIO ist das Schlagwort der letzten Jahre in der Nahrungsmittelbranche. BIO ist in, schick und vor allem immer gesünder. Voll im Trend, der Trend? Ist das wirklich so?

Sind glatt polierte Äpfel immer verfügbar? Hühnereier überall zu jeder Jahreszeit in vollem Umfang zu haben oder machen Hühner auch mal Pause? In jedem Bioladen vor allem eines, fast immer die Selben Produkte. Das wirft Fragen zur Bioindustrie auf.

Unter Bio stellen wir uns etwas anderes vor. Es sind ca. 50 Lebensmittelzusatzstoffe, die bei Bioprodukten zugelassen sind: Antioxidantien, Stabilisatoren, Emulgatoren, Gelier- und Dickungsmittel, selbst Farb­stoffe dürfen beigemengt werden. Manches davon kommt zwar in der Natur vor, BIOstrategen verschweigen diese Beimengungen jedoch nur allzu gerne. „Natur pur“ ist nicht mehr als eine Floskel und eine der Spitzen von etlichen moralischen Lügen rund um Bio. 1

BIO ist vor allem eine Industrie geworden. Glauben Sie an Rohstoffe aus der Region? Wachen Sie auf! Glauben Sie daran, dass Tiere immer vollbiologisch gehalten werden? Schlafen Sie weiter. Bio ist ein Markt. Das Siegel muss teuer bezahlt werden und die Folgekosten werden auf den Endkunden umgelegt. Sonnenblumenkerne aus China, Äpfel aus Neuseeland, ausgediente Tiere in die Wurst und Eier rund ums Jahr (entgegen des biologischen Laufes) verfügbar? Das kann schwerlich BIO sein.

Für mich würde das bedeuten, dass ich Wildkräuter zertifizieren müsste. Lächerlich. Ich müsste meine Sammelstellen offen legen. Ihnen als Kunde der mich besuchen kommt und bei mir eine Kräuterwanderung mitmacht gerne, aber doch nicht der Industrie. Dabei – mehr BIO als WILD geht überhaupt nicht. Die großen Nahrungsmittelhersteller bringen BIO Tütensuppen auf den Markt. Sie stellen Pülverchen und Cremes her und verscherbeln BIO Säfte, rund ums Jahr verfügbar. Bio ist nicht gleich Öko. BIO ist Geschäft. BIO als Marke heißt nicht naturnahe. Ich lasse regionales Obst und Gemüse mal außen vor. Roh-Rohrzucker soll gesünder sein, BIO Kräuteraufstriche aus chinesischen Sonnenblumenkernen mit 5 % getrockneten Kräutern zzgl. Füllstoffe wie Wasser(!), Gemüse und Aromen  sind doch nicht besser als  z.B. echte Wildkräuterprodukte.

Handarbeit oder Industriefutter mit Siegel. Sie haben die Wahl!

BIO ist eine Glaubensfrage. So ein Siegel ist ratzfatz zu bekommen, Nachkontrollen sind angekündigt (!) und nicht selten auch nicht ganz „koscher“. Wobei ich in die Waagschale lege, das es selbstverständlich ehrliche BIO Produzenten gibt.  Keine Frage, aber dieser Hype ist gemacht. Gemacht von der Werbeindustrie, gemacht von der Angst der Menschen und gemacht von den Profiteuren dieser Welle. BIO Ketten, die ihre Angestellten unter Tarif bezahlen & Produzenten sind nicht selten in der Kritik, was die These der schwarzen Schafe nur belegt.

Ich mache bei dieser Welle nicht mit. Ich bin ich. Ich arbeite von Hand, sammle wild und biete Ihnen nicht nur das Produkt zum Kauf, sondern gute Informationen gleich noch mit.

Naturnah und wild sind meine Rohstoffe, regional bezogen meine Produkte und nur Natur bringt Kräfte pur.

Das Biosiegel sagt meist etwas über die Herkunft, jedoch bei verarbeiteten Lebensmitteln ist auch eben die Art der Verarbeitung entscheidend.

Haben sie schon gewußt, dass Nudeln sogar mit Mikrowellenstrahlen getrocknet werden. Wer schließt denn das bei Bioprodukten aus? Eine naturgemäße Verarbeitung wird von den Bio-Verbrauchern meist gar nicht verlangt. Das Bio-Siegel täuscht…hier folgendes Beispiel:

Seit kurzem versuche ich mich im Keimen lassen von Biogetreide für den Privatverbrauch. Ich habe aber leider bisher noch kein Glück, obwohl dies mit etwas Wasser und Wärme leicht zu bewerkstelligen ist. Das Getreide weicht zwar auf, aber es bildet sich kein Keim.

Wo ist denn das noch Bio, wenn ein Samenkorn entgegen der Natur nicht mehr reproduktionsfähig ist. Einen Menschen nennt man somit unfruchtbar. Wie wurden diese Saaten also behandelt und was sollen denn da noch für Nährstoffe enthalten sein, wenn eben diese Eigenschaft der Vermehrung nicht mehr gegeben ist. Wurden sie vielleicht so stark erhitzt oder eben auch mit Mikrowellenstrahlen getrocknet?

Sie müssen mir nicht glauben, sie sollten es lieber selber testen, bevor sie das Korn vermahlen/vermahlt kaufen und für ein Müsli verwenden.

1 –Quelle

„Die 50 größten Bio-Lügen – Die gängigsten Irrtümer rund um glückliche Kühe und gesunde Geschäfte“ Interview