Als Fabrik- oder Industriezucker bezeichnet man alle industriell hergestellten, extrahierten, raffinierten, isolierten Zuckersorten: Den üblichen – auch industriell für Süßes verwendeten – Küchenzucker, ferner Milchzucker, Traubenzucker und Fruchtzucker. Allen gemeinsam ist, dass sie aus ihrem ursprünglichen natürlichen Verbund herausgelöst sind, alle natürlichen Begleitstoffe wie Mineralien und Vitamine entfernt wurden und sie nun ein chemisch reines und konzentriertes Substrat darstellen.
Hieraus resultieren zahlreiche nachteilige Wirkungen, deren erste die Zerstörung der Zähne durch die Erzeugung von Zahnkaries ist. Außerdem verarmt der Organismus an Mineralstoffen und Vitaminen, da diese im Stoffwechsel zur Verarbeitung von Zuckerstoffen gebraucht, aber vom isolierten, von diesen Begleitstoffen „befreiten“ Zucker nicht mitgeliefert werden. Infolgedessen entgleist nach längerer Zeit des Verzehrs der Kohlenhydratstoffwechsel mehr und mehr vom ursprünglich aneroben Bereich (Endprodukte Kohlendioxid und Wasser) in den anaerob-glykolytischen (Endprodukt Milchsäure). Man kann dies an der Neigung zu Muskelkatern schon nach geringen Anstrengungen erkennen, denn die Milchsäure ist flüssig, kann nicht ausgeatmet werden, sondern bleibt lange im Muskelgewebe liegen und verursacht den Muskelkater..
Diese Industriezucker werden zwar als „Nahrungsmittel“ bezeichnet, aber das ist nicht die ganze Wahrheit. Näher kommt dieser der Begriff „Genussmittel“, gebraucht für zuckerhaltige Süßigkeiten wie Bonbons, Schokolade usw. – der auch für Kaffee, Tee, Wein, Bier und konzentriertere Alkoholika verwendet wird.
Tatsächlich hat Zucker eine erhebliche Suchtkomponente. Charakteristisch für jeden Suchtmechanismus ist, dass die Zufuhr (der Verzehr zuckerhaltiger Genussmittel) nicht zur Stillung des Verlangens führt, sondern zu Verlangen nach mehr. Bei normalen Lebensmitteln ist dies niemals der Fall; deren Zufuhr führt zur Stillung des Verlangens danach und zur Sättigung..
Der Mechanismus der Zuckersucht ist bisher nicht weiter erforscht – denn an den Ergebnissen wären weder die Hersteller interessiert noch jene, deren wirtschaftliche Existenz auf den Krankheiten aufbaut, welche der Zuckerkonsum in der Bevölkerung erzeugt. Sicher ist nur, dass es die „Zuckersucht“ (starkes, unstillbares Verlangen nach Süßem) gibt..
Bei der Alkoholsucht ist der Suchtmechanismus hingegen bekannt, und dieser lässt einen Vergleich zu, da viele Ähnlichkeiten bestehen. Wie Zucker, braucht auch Alkohol B- Vitamine zu seiner Verarbeitung im Stoffwechsel. Die Zufuhr alkoholhaltiger Getränke spricht die gleichen Rezeptoren an wie der B-Vitamin-Komplex. Der Organismus signalisiert „Verlangen“, weil die Rezeptoren B-Vitamine anzeigen, an welchen der Organismus ein Defizit hat. Tatsächlich werden aber keine zugefährt. Vielmehr wird das Defizit durch die Verstoffwechselung des Alkohols noch größer. Also ist auch das Verlangen nach dem vermeintlichen B-Vitamin-Lieferanten nicht gestillt, sondern noch größer geworden. Genau das ist der Suchtmechanismus (mitgeteilt von dem französischem Privatgelehrten und Eiweiss-Experten Frederic Stahl). Ganz ähnlich ist der Ablauf bei der Zuckersucht anzunehmen – auch die Industriezucker verbrauchen B-Vitamine, ohne sie mitzuliefern..
Ein weiterer „Suchtmechanismus“ kommt bei den Industriezuckern hinzu: Sie sind löslich und führen bei Zufuhr zu einem unnatürlich raschen Anstieg des Blutzuckerspiegels. Da ein zu hoher Blutzuckerspiegel lebensgefährlich wäre (vergleichbar einem Stromstoß von 500 Volt Spannung für ein auf 220 Volt ausgelegtes Gerät), schüttet die Bauchspeicheldrüse so viel Insulin aus wie möglich, um dem entgegenzuwirken. Die große Insulinmenge führt in der zweiten Phase dann zu einer zu starken Absenkung des Blutzuckerspiegels. Das erzeugt Verlangen nach Süßem, um den Blutzuckerspiegel anzuheben – und der Suchtschaukelzyklus beginnt erneut ….
Wenn dann noch reichliche Eiweiss-Zufuhr (durch tierisches Eiweiß) zur Einlagerung von Eiweiss in die Blutgefäßwände, das Interstitium und die Zellmembranen führt, mit der Folge der Verlängerung der Transportwege für das Insulin, dann werden diese Blutzuckerschwankungen immer langsamer mit Insulin korrigerbar, die Schwankungen werden immer stärker und halten immer länger an. Dann hat man das vor sich, was die Medizin als Diabetes bezeichnet – um es dann auch noch mit einer eiweissreichen Diät „unheilbar“ zu machen, nur weil vordergründig die Fähigkeit des Körpers zur Verarbeitung von Kohlenhydraten nachgelassen hat! (Die – leider nicht gestellte – Frage nach dem „Warum?“ hätte auf den Weg der Heilung geführt)..
Mit dem Hintergrundwissen dieser Zusammenhänge ist es nun für Sie verhältnismässig leicht, dem anfallsweisen Verlangen nach Süßem und den Eßstörungen ein Ende zu bereiten. Sie brauchen nur noch Ihre beschriebene Ernährung vollends natürlich und gesund zu gestalten.
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Im Netz und im Buchhandel gibt es zahlreiche Literatur dazu. |